Feinster Trash. Bei Nashville denkt man doch zunächst an Johnny Cash und eine fast schon heilige Musikerszene. Da treten Legenden auf wie der Mann von Nicole Kidman oder unbekannte, unerhört talentierte Bluessänger tauchen ganz unerwartet in Nachtclubs auf. Jeder dort hat schon mit den Größten gejammed. Da fährt man hin, um Junggesellenabschiede zu feiern, über die anschließend konsequent geschwiegen wird, um amtlich abzuheben oder zumindest gepflegt abzutanzen. Nicht weit von hier, ebenfalls im Bundesstaat Tennessee, liegt Memphis. Das heißt Graceland, Sehnsuchtsort und Pilgerstätte aller Elvis-Fans. Und als wenn das nicht schon irre genug wäre singt Reverend Green dort still in seiner Full Gospel Tabernacle Chapel. Halleluja. Wenn ich nur einen Wunsch äußern dürfte, dann den ihn dort noch mal live predigen zu hören, den Guru aller Soulsänger. https://www.youtube.com/watch?v=I2ZDiUoZvC4 . Für niemanden sonst, würde ich mich 10 Stunden ins Flugzeug setzen. Es gibt in Nashville aber auch noch andere spannende Künstler:innen, so wie die rasant durch die Decke gehende Full-Time-Designerin Hannah Pahl. Sie bedruckt T-Shirts mit „Nashville-Trash-Club“ oder „Abortion forever, no matter what“ und gestaltet alles mögliche mit Motiven und Typos, die an bemerkenswerte Plattencover erinnern. Ihre Bilder und Collagen sind politische Ansagen in modernster Ästhetik , die alle ohne weiteres ein Poster, T-Shirt oder Aufkleber sein könnten, den man sofort kaufen will.
Nice Work https://www.instagram.com/hannahpahl/